Dr. Wiebke Curdt vom Institut für Sonderpädagogik der Universität Hannover und ihre Studierenden suchten in diesem Jahr gemeinsam mit dem inklusiven PIKSL-Team nach Barrieren im täglichen Leben. Die lebendige, effektive Zusammenarbeit bereitete allen Beteiligten so viel Freude, dass die Dozentin und das PIKSL schon eine Fortsetzung im kommenden Wintersemester eingeplant haben. Spannende Themen warten, denn Dr. Curdts Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Inklusion und Disability, Sport und Inklusion im Kontext sogenannter geistiger Behinderung und Erwachsenenbildung.
Im vergangenen Semester wurde auf dem Conti Campus der Leibniz Unversität gemeinsam mit Menschen, die Rollstühle fahren, praxisnah nach analogen Barrieren und ihren Auswirkungen gesucht. Beim Gegenbesuch im PIKSL Labor wurden digitale Barrieren und was sie für Betroffene bedeuten, identifiziert. Die Studierenden stellten die Ergebnisse zu beiden Barrierearten auf Postern anschaulich dar.
Ein Poster zeigt unterstützende Maßnahmen gegen analoge Barrieren, unter anderem: ihre stärkere Differenzierung in der „ICF“, die fach- und länderübergreifend als einheitliche Sprache zur Beschreibung der Gesundheit, der Behinderung und der sozialen Beeinträchtigung eines Menschen dient; physischer Zugang durch barrierefreie Gestaltungen von Orten und Objekten, Bereitstellung von Ressourcen; Sensibilisierung der Gesellschaft und Bewusstseinsbildung, um Vorurteile und einstellungsbedingte Barrieren in der Gesellschaft abzubauen.
Auch Lösungsansätze gegen digitale Barrieren wurden auf einem Poster dargestellt, unter anderem: die Bereitstellung bedarfsgerechter Technologien wie Screenreader, Braillezeilen und Sprachsteuerung; Kontrastanpassung, Schriftvergrößerung und leichte Sprache als Webstandards; Entwicklung von Assistenzsystemen für kognitive und psychische Beeinträchtigungen wie Emotionserkennung und sprachgesteuerte Smart Homes; virtuelle Treffpunkte mit Untertiteln und Gebärdensprache; Sanktionen für die Nichteinhaltung von Barrierefreiheitsstandards.
Trotz gelegentlicher Ausflüge an die Universität ist das PIKSL Hannover während der Öffnungszeiten, am Mittwoch und Donnerstag von 14 bis 18 Uhr und am Freitag von 10 bis 14 Uhr, weiterhin Anlaufstelle für kostenlose Hilfe und Beratung rund um digitale Themen. Im PIKSL am Engelbosteler Damm 11 sind auch alle willkommen, die einfach einmal (vorbei)schauen möchten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Foto: Pia Eismann, Laborleitung PIKSL Hannover, Jesco Schrader, Pädagogische Leitung, Dr. Wiebke Curdt, Institut für Sonderpädagogik, Universität Hannover
